Schichtkohl oder Schmorkohl DDR Klassiker Rezept
Kurz schichtweise gegarter Kohl mit würzigem Hack und Tomatenaroma, ideal als rustikales Hauptgericht für kalte Tage. Einfach vorzubereiten, im Topf oder Bräter lange geschmort; ergibt ein sättigendes Gericht mit zarten Kohlblättern und kräftigem Aroma.
Kurz zusammengefasst
- Ergibt: 4 Portionen
- Zubereitungszeit: 25 Minuten
- Kochzeit: 60 Minuten
- Gesamtzeit: 85 Minuten
Zutaten
Für das Hauptgericht:
- 1,2 kg Weißkohl (fein gehobelt oder in feine Streifen geschnitten)
- 500 g gemischtes Hackfleisch (Rind/Schwein)
- 2 Zwiebeln (fein gewürfelt)
- 100 g geräucherter Bauchspeck (in Würfeln, optional für mehr Aroma)
- 2 EL Pflanzenöl
- 2 EL Tomatenmark
- 300 ml Gemüse- oder Fleischbrühe
- 1 TL Paprikapulver, edelsüß
- 1 TL getrockneter Majoran
- 1/2 TL gemahlener Kümmel (optional)
- 1 TL Zucker
- 2 Lorbeerblätter
- Salz und schwarzer Pfeffer nach Geschmack (ca. 1–1,5 TL Salz)
- 1 EL Essig (z. B. Apfelessig) zum Abschmecken
- 150 g Saure Sahne oder Schmand (optional, zum Verfeinern)
Für die Soße/Beilage (optional):
- 800 g festkochende Kartoffeln, gekocht
- oder: kräftiges Brot (z. B. Roggenbrot)
Zubereitung
Schritt 1:
Weißkohl fein hobeln, harte Strünke entfernen. Zwiebeln und Speck würfeln. Brühe abmessen. Wichtig: Kohl nicht zu grob schneiden, damit er beim Schmoren gleichmäßig weich wird.
Schritt 2:
In einem großen Bräter oder schweren Topf 2 EL Öl erhitzen. Zuerst den Speck bei mittlerer Hitze auslassen, dann die Zwiebeln hinzufügen und glasig dünsten. Anschließend das Hackfleisch dazugeben und kräftig anbraten, bis es braun krümelig ist. Mit Paprikapulver, Majoran, Salz und Pfeffer würzen.
Schritt 3:
Tomatenmark unterrühren und kurz anrösten (ca. 1 Minute), dann mit circa 150–200 ml Brühe ablöschen und das Zucker hinzufügen, um die Säure auszubalancieren. Die Mischung 2–3 Minuten einköcheln lassen. Wichtig: Tomatenmark kurz anrösten, damit es entfaltet.
Schritt 4:
Nun schichten: Eine dünne Schicht Kohl auf den Boden des Bräters legen, dann eine Schicht der Hackmischung. Vorgang wiederholen und mit Kohl abschließen. Lorbeerblätter zwischen den Schichten verteilen. Restliche Brühe vorsichtig angießen, sodass die unteren Schichten leicht bedeckt sind.
Schritt 5:
Bräter zudecken und bei kleiner bis mittlerer Hitze etwa 45–50 Minuten zugedeckt schmoren, bis der Kohl weich und die Aromen verbunden sind. Nach 30 Minuten einmal prüfen und bei Bedarf noch etwas Brühe zugeben. Zum Schluss den Deckel abnehmen und 5–10 Minuten offen einkochen lassen, bis die Flüssigkeit die gewünschte Konsistenz hat.
Schritt 6:
Lorbeerblätter entfernen. Optional 150 g Saure Sahne einrühren, mit 1 EL Essig und bei Bedarf Salz und Pfeffer abschmecken. Vor dem Servieren 10 Minuten ruhen lassen, damit sich die Schichten setzen und die Aromen abrunden.
Varianten und Tipps
- Vegetarische Variante: Hack durch 300 g gekochte Linsen und 100 g gehackte Champignons ersetzen; Brühe und Gewürze anpassen.
- Räucher-Note: Anstelle von Bauchspeck 1 TL geräuchertes Paprikapulver verwenden für intensiven Geschmack.
- Mit Kartoffelschichten: Für eine herzhaftere Variante dünne Kartoffelscheiben zwischen Kohl und Hack schichten, dann länger schmoren.
- Sauerkraut-Variation: Einen Teil des frischen Kohls (max. 25 %) durch gut abgespültes Sauerkraut ersetzen für zusätzliche Säure.
- Zum Andicken: Statt Sauerrahm kann ein feiner Mehlbutter-Schwemm (1 EL Mehl in 1 EL Butter) kurz angedickt werden.
Serviervorschlag
Schichtkohl heiß servieren, klassisch mit Salzkartoffeln oder dunklem Brot. Mit gehackter Petersilie bestreuen; saisonal passen auch Cornichons oder Rote-Bete-Scheiben als säuerliche Beilage.
Anmerkungen
- Reste im Kühlschrank bis zu 3 Tage haltbar; beim Erwärmen langsam in einem Topf bei niedriger Hitze nachgaren, ggf. etwas Brühe zugeben.
- Zum Einfrieren: Portionsweise in geeigneten Behältern bis zu 2 Monate lagerbar; langsam im Kühlschrank auftauen und vollständig erhitzen.
Fazit: Dieses Schichtkohl-Rezept führt durch einfache Arbeitsschritte zu einem zarten, aromatischen Schmorgang mit verlässlichem Ergebnis und guter Resteverträglichkeit.